DAS EINSTECKTUCH

Das Einsteck- oder Kavalierstuch🧣 ist zurück🥳. Es ist ein Kleidungs-Accessoire für den Gentleman, welches so in die äußere Brusttasche des Sakkos gesteckt wird, dass es daraus hervorschaut.

Es kam etwa um das Jahr 1830 in der Biedermeierzeit auf, und wurde auffällig farbig zur Reitkleidung getragen. Das Sakko und der Gehrock wurden wenige Jahrzehnte als Geschäftsanzug eingeführt und durch ein Stecktuch optisch aufgewertet. Der Frack hatte dagegen bis 1930 keine Brusttasche und ist oft mit einer weißen Nelke am Revers geschmückt worden – erstaunlich, gell, eine andere Historie.

Danach kamen erstmals Krawatte (oder Fliege) und Einstecktuch mit aufeinander abgestimmtem Muster als Set in den Handel. Schnell galt das Tuch als altmodisch und der Herr trug es nicht mehr. Zum Glück, mein Credo, ist es wieder gesellschaftsfähig👫🧍♂️🧍🧍♀️🏃♀️


Die einfachste, klassische Form ist ein gestärktes weißes Taschentuch aus Leinen, das zum weißen Hemd getragen wird. Das einfache Stecktuch gibt es auch mit farbigen Rändern. Die teureren Varianten des Einstecktuchs sind handrolliert. Die elegantere Variante ist ein farbiges Seidentuch, das farblich mit der Kleidung abgestimmt wird. Einstecktücher können kräftige, kontrastierende Farben und auffällige Muster haben oder die Grundfarben der meist mehrfarbigen Krawatte oder des Hemdes aufnehmen. Es lässt den Look sofort stilvoll wirken. Ich finde ja wenn leider die klassische Blume im Knopfloch immer seltener zu sehen ist, soll der Herr nicht ganz auf ein bisschen Schmuck verzichten. Es kann das i-Tüpfelchen eines Outfits sein.


Wer grundsätzlich nicht gerne Krawatte trägt, kann das Einstecktuch auch einzeln tragen.

Grundsätzlich wird das Kavalierstuch nicht nur bei besonderen Anlässen getragen. Es soll dem Anzug oder der Kombination beziehungsweise dem (Tweed-) Sakko eine elegante Note und einen zusätzlichen Farbakzent verleihen. Mir gefällts, wenn ich mal wieder einen Blazer mit einer Brusttasche trage, kommt das feine Tüchlein einfach dazu.

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